April-Wetter

Du hechelst durch die Stadt mit einer Million Einwohnern. Beliebte Jogging-Strecke. Es ist menschenleer. Normalerweise flanieren hier alle. Es ist beliebt: Ein Plätzchen am Main, auf einer Decke sitzend, Getränk in der Hand, Blick auf die Skyline. Das Wetter ist zum Wegwerfen. Eine Mischung aus Regen und sehr feinen Hagelkörnern.

Die Hagelkörner piksen nur
angenehmer als der Regen
sie machen nicht nass

Auf der ganzen Strecke, immerhin neun Kilometer, begegnest du niemandem. Wirklich gar niemandem. Spätestens am Druckwasserwerk mit den Rohren und Industrieaufbauten fällt dir die postapokalyptische Stimmung auf.
“Auch keinem Zombie?” fragt dich ein Kollege, als du das später erzählst.
“Nein, es war wirklich niemand zu sehen. Aber unter den Masken sieht man ja auch nicht, wer ein Zombie ist” ist deine spontane Antwort.

Der letzte Kilometer
die Sonne kommt raus
April-Wetter im März

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Jürgen Artmann - Pendelbewegungen

Jürgen Artmann, Unternehmer, Europäer, Pendler… beobachtet den Alltag und schreibt darüber.